Titel und Ticket für Matthias Bühler

Die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften im Kassler Auestadion boten vor ausverkauftem Haus spannende und hochklassige Wettbewerbe, woran die TSG-Athleten gehörigen Anteil hatten: Matthias Bühler gewann den Hürdensprint im Wimpernschlagfinale und sicherte sich den sechsten deutschen Meistertitel und die direkte Qualifikation für die Olympiade in Rio. Weitsprung-Ass Florian Oswald wurde bei wechselndem Wind guter sechster, Neuzugang Michael Bryan belegte über 200m Platz sieben.

Hürdenroutinier Matthias Bühler stand in Kassel mächtig unter Druck, hatte er bis dato noch nicht einmal die Norm für die EM in Amsterdam erfüllt und war mit 13,64s gehörig von der Olympianorm von 13,47s entfernt. Der Haslacher kann sich jedoch wie kein anderer auf Meisterschaften fokussieren und gewann in den letzten sieben Jahren fünf Mal den Deutschen Titel. Mit 13,49s im Vorlauf setzte der Neu-Weinheimer dann auch ein deutliches Ausrufezeichen in Richtung des Favoriten Gregor Traber. Der Stuttgarter war es auch, der im Finale deutlich nach vorn stürmte und auch wie der sichere Sieger aussah, ehe Bühler ab Hürde sieben eine nicht für möglich gehaltene Aufholjagd startete und sich hauchdünn in 13,44s zu 13,47s den sechsten Titel sicherte. Fast noch wichtiger dürfte dabei die direkte Qualifikation für die Olympiade in Rio gewesen sein, so dass der Kommentar eindeutig ausfiel: „ Ich bin Mega-Happy über den Titel und Olympia ist natürlich das Sahnehäubchen für jeden Sportler. Ich werde alles geben, um um die Finalteilnahme mitreden zu können,“ gab sich Matthias ambitioniert.

Wechselnde Winde brachten die Springer um die ganz großen Weiten. Routinier Florian Oswald profitierte aus den Erfahrungen einiger Finalteilnahmen und lieferte einen soliden Wettkampf. Mit 7,39m qualifizierte er sich für das Finale der besten acht und kam im vierten Durchgang auf 7,45m, was am Ende einen guten sechsten Platz bedeutete.

Ein großes Sprintpensum hatte Neuzugang Michael Bryan zu absolvieren. Der Deutsch-Amerikaner erreichte nach 10,67s die 100m-Zwischenläufe, wo ihm ein zweifelhafter Fehlstart zugewiesen wurde, was das Aus bedeutete. Tags darauf wollte der Topsprinter in seiner Paradedisziplin, den 200m glänzen, wurde jedoch durch Ischiasbeschwerden ausgebremst. Mit 21,28s qualifizierte er sich für das Finale, wo er auf Bahn eins laufend, wegen des engen Kurvenradius nichts mehr zusetzten konnte. Mit 21,35s belegte Michael Platz sieben.