Reif fliegt nach Moskau

Christian Reif (LC Rehlingen) freut sich über die mit 8,26m um 1cm übersprungene WM-Norm

Die Cosinus Kurpfalz Gala wurde wieder einmal ihrem Ruf gerecht, immer gutes Wetter zu haben: Trockenheit und 15 Grad waren angesichts der Tage davor jedenfalls ein Lichtblick. Vor 1100 Zuschauern nutzen die Springer und Sprinter die Bedingungen, so dass es drei Normerfüllungen für die WM in Moskau gab.

Der Neu-Rehlinger Christian Reif kam auf der bestens präparierten Anlage gut zurecht und katapultierte sich gleich im zweiten Durchgang weit hinaus: 8,26m - Zuschauer und Athlet jubelten um die Wette. Die Erfüllung der WM-Norm und Einstellung seines 2012 aufgestellten Meetingrekordes reichten offenbar nicht, Reif ging nun am Brett volles Risiko, leider bis auf 8,07m immer ungültig. Alyn Camara (Leverkusen) mit 7,97m und Mario Kral (Hamburg) mit 7,90m kamen der magischen Acht-Meter-Marke sehr nah. TSG-Ass Florian Oswald hielt sich im auserlesenen Feld prima und kam auf 7,52m (6.). Bei der U20 machte der deutsche Hallenmeister Fabian Heinle mit 7,82m von sich reden. Weit hinaus ging es auch bei Michelle Weitzel (Regensburg), die mit 6,57m vor Lena Malkus (Münster, 6,54m) gewann. Aufsehen erregte Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) mit 6,61m bei der U20. TSG-Springerin Laurence Bechtel kam auf sehr gute 5,83m.

Tatjana Pinto auf dem Weg zur WM-Norm für MoskauPinto dominiert Sprint

Im Vorjahr stellte Tatjana Pinto mit sensationellen 11,19s einen Meetingrekord auf. Dieses Mal blieb sie nicht weniger eindrucksvoll zwei Mal unter der WM-Norm (11,26s): im Vorlauf blieb die Uhr bei 11,25s stehen, im Finale steigerte sie sich auf 11,22s. Moskau kann kommen. Die finnische Meisterin Hanna-Maarie Latvala kam in Bestzeit von 11,36s exakt auf Landes-WM-Norm, vor der deutschen 200m-Meisterin Inna Weit (LC Paderborn), 11,41s. Bei den Männern war nach dem Finalverzicht von Julian Reus (10,25s) der Weg frei für Martin Keller (LAZ Leipzig), der in 10,24s seine Bestzeit um ein Hundertstel verfehlte. Reus hielt sich über 200m in sehr guten 20,70s schadlos.

DLV-Nachwuchs auf Normenjagd

Neben den bereits oben genannten Finalhoffnungen empfahlen sich weitere DLV-Kader für die U20-EM in Rieti bzw. die U18-WM in Donetsk/Ukraine: Anna-LenaFreese (Brinkum) spulte die 200m in 23,62s herunter, die jüngere Gina Lückenkemper kam auf tolle 23,70s. Die DLV-U23-Staffeln empfahlen sich mit 39,50s bzw 44,08s für internationale Finals.

Die 4x100m DLV-Staffel wurde vom böigen Wind ausgebremstDLV-Staffel ausgebremst

An der Stätte des Deutschen Rekordes fühlte sich das DLV-Quartett besonders motiviert, die WM-Norm von 38,80s zu knacken. Die Vorzeichen standen angesichts des verletzungsbedingten Ausfalls von Gegner Schweiz sowie des böigen Windes nicht gut. Alexander Kosenkow, Lucas Jakubczyk, Julian Reus und Martin Keller mühten sich, kamen aber trotz ansprechender Wechsel über 39,19s nicht hinaus.
Den 400m-Läufern machte auf der Gegengeraden starker Wind zu schaffen, so dass der neue Meetingrekord von
Varg Königsmark (Magdeburg, 46,87s) um so höher einzustufen ist.

Olympiafinalistin Beate Schrott (AUT, li) und Cindy Roleder (GER, re) lieferten sich über die Hürden ein packendes DuellWindlotterie im Hürdensprint

Die Hoffnungen der Hürdensprinterinnen wurden vom Windmesser zunichte gemacht:

Olympiafinalistin Beate Schrott (Österreich) blieb in Vorlauf (12,84s) und Finale (12,86s) jeweils unter der WM-Norm von 12,94s, hatte jedoch zu viel Schiebewind. Nadine Hildebrand (Sindelfingen) kam auf windunterstützte 12,99s. Stadionrekordhalter Matthias Bühler war mit 13,50s schnell unterwegs, vor Alexander John (Leipzig, 13,59s) und Helge Schwarzer (Hamburg, 13,89s).

Mehr Fotos gibt's in unserer Bildergalerie.

Bei Athleten, Trainern und Zuschauern herrschte Zufriedenheit über den gelungenen Saisoneinstand, so dass nun die Vorbereitungen für die WM-Verabschiedung am 2. August anlaufen.

(Alle Fotos: Simon Hofmann)

 

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